Hardware bald überflüssig – wie gut funktioniert Cloud-Gaming?

Abgelegt unter Gaming by Blogger am 19. April 2024

Die Deutschen zocken gerne – laut Statistik greifen 54 Prozent hierzulande zumindest ab und zu auf Videospiele zurück. Bei den unter 30-Jährigen liegt der Anteil sogar bei stolzen 85 Prozent. Die Bandbreite ist riesig und Softwareentwickler sorgen mit Hochdruck dafür, ständig neue Spiele auf den Markt zu bringen.

Egal, ob man auf Ego-Shooter steht, Strategie-Spiele liebt oder eines der zahlreichen Online Casino Spiele legal spielen möchte – im Netz stehen unzählige Optionen zur Verfügung.

Während man Computerspiele früher noch auf verschiedenen Speichermedien käuflich erworben hat oder zumindest auf die eigene Festplatte herunterladen musste, heißt die gängige Lösung nun Cloud-Gaming! Die rein online abgerufenen Spiele liegen damit in einer Cloud bereit, also auf einem externen und jederzeit zugänglichen Server. Somit ist keine spezielle Hardware mehr erforderlich, um nach Herzenslust zocken zu können.

Doch was genau verbirgt sich hinter diesem System, inwiefern profitieren Spieler davon und welche Nachteile sind damit verbunden? Hier haben wir die Antworten darauf.

Wie sich die Gaming-Branche gewandelt hat?

Mit extrem schnell vorangeschrittener Digitalisierung haben sich im Gaming wahre Quantensprünge gezeigt, was den Einsatz neuer Technologien angeht. Man denke nur an all die faszinierenden Welten, in die wir dank Virtual und Augmented Reality eintauchen können. Oder an die von einer KI persönlich zugeschnittenen Spielerlebnisse.

Auch der verstärkte Fokus auf mobile Anwendungen hat jede Menge Veränderungen eingeläutet und leistungsstarke tragbare Konsolen wie Nintendo Switch oder Steam Deck hervorgebracht. Indem wir mit Cloud-Gaming nun unsere Speicherkapazitäten schonen, machen wir einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Zukunft.

So kann man nämlich auch auf mobilen Endgeräten ohne große Festplatte komplexe und entsprechend anspruchsvolle Videogames zocken. Sicherlich wird dieser Wandel in nächster Zeit noch weitergehen. Es ist zudem damit zu rechnen, dass immer mehr Anbieter auf diese praktische Server-Lösung umsteigen und ihren Kunden so ein willkommenes Extra bieten.

Wie läuft Cloud-Gaming eigentlich ab?

Hinter dem als „Wolke“ bezeichneten Speicherort liegt online verfügbarer Serverplatz, der für die Ablage bestimmter Inhalte angemietet wird und auf den somit rund um die Uhr und von unbegrenzt vielen Nutzern gleichzeitig zugegriffen werden kann. Gaming-on-demand ist damit sehr ähnlich aufgebaut wie das bekannte Video-on-demand-Konzept, das wir bei sämtlichen Streaming-Plattformen vorfinden.

Mit einem Klick auf die Datei wird diese direkt abgespielt und ist in vollem Umfang verfügbar. Während wir auf Netflix und Co. jedoch nur konsumieren und die Daten somit alleinig in eine Richtung fließen, ist das bei Gaming-on-demand anders. Denn schließlich interagieren die Spieler kontinuierlich mit dem Game, weshalb Steuerungs- und Eingabebefehle in beide Richtungen funktionieren müssen.

Bei der Nutzung der konkreten Endgeräte hat man prinzipiell die Wahl zwischen PC, Spielekonsole, Smart-TV, Tablet oder Smartphone, wobei es je nach Anbieter durchaus einige Einschränkungen geben kann. Bezahlt wird die Nutzung der Plattform über ein Abonnement-System mit monatlichen Kosten. Ist der Account erst einmal erstellt, kann man sich hier jederzeit einloggen und so viele Inhalte streamen, wie gewünscht.

Welche Cloud-Gaming-Plattformen gibt es?

Verschiedene Anbieter sind auf dem deutschen Markt verfügbar. Man findet sowohl Hersteller-spezifische Cloud-Systeme wie PlayStation Now oder Xbox Cloud-Gaming von Microsoft als auch ganz unabhängige Dienste – darunter neben Shadow auch Amazon Luna und NVIDIA GeForce Now, in das man seine eigene Spieleauswahl aus Steam herüberziehen kann.

Preislich bewegen sich die Abonnements zumeist zwischen 15 und 20 Euro pro Monat. Damit bekommt man dann allerdings auch eine sehr umfassende Spieleauswahl geboten, die normalerweise mehrere Publisher sowie Games ganz unterschiedlicher Genres umfasst, um eine breite Zielgruppe zufriedenzustellen.

Mitunter kann man kostenlose Versionen nutzen, die als Einsteigermodelle dienen und deren Serviceumfang folglich beschränkt ist. So steht zum Beispiel nur eine limitierte Spielzeit zur Verfügung oder man muss sich erst einmal in eine Warteschlage für den Zugriff auf den Server einreihen. Parallel dazu gibt es jedoch auch immer häufiger die Option, gezielt einzelne Titel als Cloud-Version zu kaufen und sich damit den Abschluss eines bindenden Abos komplett zu sparen.

Der Game-Pass als Zusatzpaket

Zum Standard-Abonnement bieten die meisten Plattformen inzwischen auch einen sogenannten Game-Pass an, der so etwas wie ein Premium-Abo darstellt. Er enthält noch weitere Spiele sowie brandheiße Neuheiten des Gaming-Markts. Zudem kann man seine Lieblingsspiele auf dem eigenen Gerät installieren und damit nicht nur beliebig oft darauf zurückgreifen, sondern diese auch noch nach Kündigung des Game-Pass weiter nutzen. Ob sich der Mehrpreis lohnt, muss natürlich jeweils abhängig vom eigenen Spielverhalten erörtert werden.

Welche Komponenten sind zur Nutzung erforderlich?

Um Cloud-Gaming mit Freude und in vollem Umfang betreiben zu können, ist eine zuverlässige sowie schnelle Internetverbindung ganz elementar – ein Minimum von 15 Mbit sollten somit definitiv erfüllt sein. WLAN-Netze stellen dabei die beste Lösung dar, da mobile Datenverbindungen zu störungsanfällig sind und darüber hinaus hohe Mehrkosten verursachen können.

Im Falle der Xbox-Cloud kommt man außerdem nicht umhin, ein Microsoft-Konto zu eröffnen. Ebenso sind PlayStation Now und vergleichbare Dienste logischerweise nur in Kombination mit der spezifischen Konsole und zugehörigen PC-Plattform nutzbar.

Wo liegen die Vorteile dieser modernen Lösung?

Je nach Spielgewohnheiten können sich aus dem Cloud-Gaming zahlreiche Vorzüge ergeben:

  • Auf die Anschaffung teurer Spezial-Hardware kann verzichtet werden, da keine Gaming-Laptops oder Gaming-Smartphones erforderlich sind. Schließlich muss das Endgerät lange nicht mehr so leistungsfähig sein, da die Inhalte von Remote-Servern bezogen werden.
  • Wer am PC zockt, ist mit einem Mittelklasse-Gerät ausreichend bedient.
  • Es ist keine Installation der Games mehr nötig, wodurch die Festplatte geschont wird.
  • Lange Download- und Ladezeiten entfallen.
  • Wer viel spielt, tätigt mit dem Abonnement eine gute Investition und braucht sich die begehrten Games nicht mehr einzeln anschaffen.

Welche Nachteile muss man als Nutzer in Kauf nehmen?

Auch hier gibt es einige Punkte, die man im Vorfeld einer Entscheidung mit den Vorteilen abgleichen sollte:

  • Man muss sich für einen Dienst entscheiden und ist dadurch in manchen Freiheiten begrenzt. Auch lassen sich nicht unbedingt alle Geräte koppeln, wenn diese zum Beispiel mit unterschiedlichen Betriebssystemen laufen.
  • Für das Zocken per mobiler Datenverbindung eignet sich ein Cloud-Service nicht, stattdessen muss eine schnelle stationäre Internetverbindung garantiert sein.
  • Bei rasanten Multiplayer-Games wird die Spieleingabe häufig nicht schnell genug online übertragen.
  • Der durch Server verursachte immens hohe Stromverbrauch steht in Sachen Klimaschutz immer wieder in der Kritik.
 



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